The Kick-Off:
Note: Ich war heute nicht mit in Dresden und konnte das Spiel nur im Stream verfolgen. Wenn ihr im Stadion wart, teilt doch gerne Eure Erlebnisse in den Kommentaren.
Als beim Stand von 31-0 für Dresden und noch etwa 11 Minuten auf der Uhr Hendrik Wolk als Quarterback auf das Feld kam, stellte ich mich nur eine Frage: Wieso? Wieso kommt er erst jetzt rein? Es war beinahe körperlich schmerzvoll mit anzusehen, wie ein offensichtlich verletzter Jake Purichia weiterhin den Attacken der Monarchs ausgeliefert war, geschützt von einer neu zusammengestellten Offensive Line, die es nur selten vermochte ihm ausreichend Zeit zu geben. Hatte er dann mal genug Zeit, machten ihm seine Receiver, die allesamt einen schlechten Tag erwischt hatten, einen Strich durch die Rechnung. Hinzu kam, dass Purichia weiterhin spielte, als wäre nicht verletzt, Roll-Outs, Läufe usw blieben im Programm. Leider ist er aber nicht ganz fit und dadurch deutlich langsamer als gewohnt. Folgen: Sacks ohne Ende und wirkungslose Läufe. Dazu noch die Dresdner Defense, die wohl zur Zeit die Beste in der GFL Nord ist. Keine gute Kombination.
Eigentlich habe ich ja in meinem VHS-Schreibseminar „Bloggen für Anfänger“ gelernt, die positiven Sachen an den Anfang zu stellen. Aber leider ist es beim ersten Shut-Out seit einem 0-37 gegen die Lions im Juni 2014 nicht ganz so einfach viel Positives zu finden. Aber: Die Defense spielte in der ersten Halbzeit toll! Wirklich super. Ein Big Play zugelassen, das war es. Auch in der zweiten Halbzeit hatte man eher mit den Folgen der ineffektiven Offense und einigen nicht gelungenen Punts zu kämpfen. Die Verletzung von Louis Müller machte sich sowohl im Punt-Team, als auch in der Verteidigung bemerkbar. Auch wenn Philip Stuhr einen guten Job machte.
Die Offense hatten ihren besten Drive gleich zu Beginn. Nachdem die Verteidigung (mit etwas Hilfe des Monarchs QB) ein Turnover-on-Downs erzwungen hatte, begann man von der -33 das Feld aufzurollen. Läufe von Fritjof Richter, Hendrik Wolk (der bereits vor seiner endgültigen Einwechslung einige Spielzüge hatte) und Markell Castle, dazu ein Pass auf Castle und Daniel Reinhardt und ein Offside brachten den Ball an die +35. Und da war dann Schluß. Holding von Marvin Panienka beim 4th Down. Punt. Touchback. Die nächstbeste Position im Rest des Spiels der Canes? Einmal noch an die +46. Das war es.
Man mag sich fragen, warum ich mich so darüber geärgert habe, dass Purichia nicht nach dem 21-0 vom Feld kam, als deutlich wurde, dass die Canes in Dresden keinen Blumentopf gewinnen werden. Einfach: Man braucht den guten Jake noch! In den kommenden zwei Wochen reist man zuerst zu den Royals, die gerade so gegen Düsseldorf gewonnen haben, und gegen die man im Hinspiel ein 28:28 erreichte und hat dann die Rebels zu Gast, welche in Berlin „scheinbar“ klar mit 33-13 gewannen, aber ein anderer Call hier und ein paar Puntblocks weniger, schon wär das eine sehr enge Kiste geworden. Sprich: Man kann jetzt zwei Spiele gewinnen.
Ja, ich weiß, man kann jedes Spiel gewinnen. Aber seien wir doch auch mal realistisch: Wenn die Canes gegen die Monarchs spielen, würden in dieser Saison zu 95% immer die Monarchs gewinnen. Es müssten schon einige Zufälle zusammenkommen, um einen Sieg zu erzielen. Was ja nicht heißen muss, dass dies mal nicht passiert. Ein Punt-Block, ein langer Return und eine Interception, schon ist man im Geschäft. Passiert leider auf dem Niveau sehr selten. Und ja, man spielt immer um zu gewinnen, und ich bin mir sicher, Purichia wär der letzte der freiwillig vom Feld gegangen wäre. Richtig wäre es aber trotzdem gewesen, ihn zu schützen.
Blicken wir aber nach vorne: Potsdam! Mit der Defense, einem hoffentlich etwas gesünderem Purichia und Receivern, die wieder den Ball fangen, kann das was werden. Hoffentlich sind dann auch ein paar weitere Spieler fit.
Aber: Welcher Vollpfosten setzt denn so ein Spiel an einem Sonntag, 16.30 Uhr an? 15 Uhr ging ja gerade noch so. Da reg ich mich ja schon wieder auf und ich muß nur faul auf der Couch sitzen (Mir wurde gerade gesagt, dass das Spiel am Samstag ist…Ich bleib trotzdem wütend)! Und ich soll doch das Positive sehen, haben sie bei der VHS gesagt (ich warte übrigens immer noch auf mein Abschlußzertifikat), daher: Nächste Woche wird besser, denn die Talsohle ist erreicht. Zumindest da bin ich mir doch sicher.
Booming Punts:
Gibt es heute mal wieder nicht, weil schon spät und um 5:30 Uhr klingelt der Wecker und ich möchte auch noch kurz auf die Couch. Und zu Punts (auch wenn ich hier ja eigentlich immer einige Aspekte des Spiels etwas länger ausführe, nicht nur Punts) sollte ich heute auch besser nicht so viel schreiben. Fingen gut an, wurden dann…Nicht besser.
Quick Kicks:
- Man vergisst auf der Couch im kalten Kiel (16°), dass es eine Hitzeschlacht bei 32° war.
- Betty wurde lobend im Stream erwähnt, die Jungs hatten alle Roster, konnten sie nur nicht immer finden.
- Saubere Leistung der Defense kurz vor der Halbzeit, 2x ein knappes Yard zu verteidigen. Hammer!
- Keine Picks auf beiden Seiten. Dafür zuviele Drops.
- Oliver Beeck zurück als Center, da Kevin von Kroge ausfiel. Throwback!
- Der Stream war sehr gut. Schöne Kameraführung und netter Kommentar. Können sich andere gerne dran orientieren.
- Gary kam pünktlich zur zweiten Halbzeit auf die Couch. Und hat meiner Frau kaum Platz gelassen.
- Perfektes Timing: Mittag war exakt zur Halbzeit fertig. Gab leckeres Curry.
- Den Spielbericht der Canes findet ihr hier, den der KN gibt es hier.
- „Die Musik ist aber furchtbar.“ B.S. aus K. nachdem sie Gary überzeugen konnte mit auf die Couch zu dürfen.
- Morgen darf ich endlich wieder zur Arbeit. Von 10 Urlaubstagen glatt zwei frei gehabt. Läuft!
- Nein, ich war bei keinem VHS-Kurs. Sollte ich wohl aber mal…
Special Teams Only:
Kaare Vedvik hat eine Chance, bei den Vikings beides zu werden: Kicker und Punter. Ich glaube nicht, dass er das schafft, aber Kicker alleine sollte wohl auch reichen. Vedvik, ein Norweger, ist eine geniale Entdeckung der Ravens. In seinem Senior-Jahr bei der Marshall University war er Kicker und Punter und von den Ravens als Undrafted-FA ins Camp geholt. Dort merkte man schnell, dass der Junge wirklich was kann. Da man mit Justin Tucker aber bereits den besten Kicker der Liga hat, nahm man Vedvik auf den Practice Squad (und später auf eine Reserve Liste, als Vedvik während eines Raubüberfalls verletzt wurde). Der Lohn: Die Vikings holen ihn für einen 5th-Round-Pick. Und wo soll ein Norweger denn sonst spielen als bei den Wikingern?**
Punted to a Podcast:
Ein links-grün versiffter Wochenrückblick gefällig? Gerne! Die „Wochendämmerung“ mit Katrin Rönecke und Holger Klein fasst die letzten sieben Tage zusammen. Das das Ganze faktenbasiert und kritisch passiert, reicht heutzutage ja aus, um in eine Ecke gestellt zu werden. Also, nichts für Klimawandelleugner, „Patrioten“ und Kapitalisten.
Perfect Hold:
Retirement ist in der NFL ja eher fließend. Josh McGown hat seinen Ruhestand angekündigt und wollte bei ESPN arbeiten. Aber jetzt sind zwei QBs der Eagles verletzt und die haben 2 Millionen geboten. Da sagt man doch nicht Nein.
Mic’d Up (sprich mit einem Mikrofon ausgestattet) sind immer ein NFL Spieler pro Team, damit NFL Films daraus nette Soundbites machen kann. Dan Quinn, Headcoach der Atlanta Falcons, hatte eine Idee: Kann man das auch fürs Training nutzen? Offensichtlich ja.
Kicked somewhere else:
Die Hauptstreitpunkt im Brexit ist ja der „Backstop“, die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland. Was das genau ist, wie er kommen soll (will BoJo nicht) und warum er vielleicht sogar (ungewollt) Recht hat, beschreibt der Atlantic.
Kohle verbrennen um damit Energie zu erzeugen ist suboptimal. Sagen alle. Außer natürlich einer bestimmten Partei oder Leuten, die damit Geld machen. Die NYT über ein indisches Unternehmen, welches Kohle aus Australien toll findet. Spoiler-Alert: Es geht um viel Geld.**
Das Video, wie Merkel einen AfD-Kreistagsabgeordneten in Stralsund ziemlich nass macht, ist vermutlich bekannt. Mir geht es eher um das Geblubber von dem Typen. Ich überlege, ob ich ein Crowdfunding für eine Therapie der armen Seele starten sollte. Aber Wahnvorstellungen sind in der Partei offensichtlich ja weit verbreitet. Toll für die: Mit Wahnsinn kommt man in der deutschen Bevölkerung traditionell ziemlich weit.
The Science of Kicking (and Punting and everything else):
Vermutlich schon um 1920 sprang der Vorläufer des HI-Virus vom Schimpansen zum Menschen. Jetzt ist es gelungen das Virus in einer Probe aus 1966 zu isolieren und sequenzieren. 17 Jahre bevor man das Virus offiziell beschrieb.
Chemikern ist es gelungen ein Ringmolekül aus 18 Kohlenstoffatomen zu bilden. Nur aus Kohlenstoff, kein Wasserstoff oder ein anderes Element, nur Einfach-und Dreierbindungen im Wechsel. Wow!
This Kick is presented by…
Diese USB-Strom-Adapter sind ja sehr praktisch. Und gedacht unkaputtbar. Bis uns heute Nacht einer kaputt gegangen ist. Da muss man also auch immer Ersatz von im Haus haben…*
Long-Snap Good-Bye:
„You wear sandals in the snow, and a smile that won’t wash away .„
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**Artikel evtl. hinter Paywall
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